Mittwoch, 31. Oktober 2012

Roadtrip!

Eid-Ferien, 6 Tage frei... das hieß für uns: Sachen packen, Auto volltanken und 1500km durch den Oman und die Vereinigten Arabischen Emirate fahren und alles mitnehmen was geht. Wir waren diesesmal zu viert, weil Cathrine und Norman Mitte Oktober auch als Praktikanten/Trainees hier angekommen sind und ebenfalls motiviert waren, das Land zu bereisen. Unsere Tour sah ungefähr so aus: Von Muscat (F) zur Grenzstadt-Oase Al Ain (B) , von dort über Dubai (D) hoch nach Musandam in die Hafenstadt Khasab (C), wieder runter nach Dubai und von dort über die andere Grenzstadt Hatta (E) wieder zurück nach Muscat in 5 Tagen. Damit man sich ein besseres Bild machen kann eine Karte:


Klingt aufwendig, war es auch. Aber es hat sich gelohnt. Ein Highlight kann ich eigentlich garnicht nennen, weil an sich jeder Stop was für sich hatte. In Al Ain gab es den größten Kamelmarkt Arabiens, Munsandam ist das "Norwegen des mittleren Ostens", Dubai ist halt Dubai und Hatta... ist klein.

Auf dem Weg nach Al Ain begegnete mir dann erstmal das erste (!) Kamel, was ich bis dato gesehen habe:


Dabei verwundert es eigentlich nicht, dass ich das erste Kamel in einem Auto sehe. Wilde Kamele gibt es im Oman so gut wie keine mehr, und wenn doch, dann landet dieses früher oder später im Kamelmarkt von Al Ain. Da, wie gesagt, Eidferien waren, fand an dem Tag dort auch leider kein Handel statt. Aber Kamele gab es trotzdem jede Menge.

Kamel im Kamelmarkt
Kamele sind hier im arabischen Raum die Nutztiere überhaupt: Ob für Lasten, für Rennen, für Fleisch, für die Wüste... so ein gutes Kamel kostet dann ungefähr 8000€, je nach Nutzung. Kleine Anekdote aus dem Reiseführer von Christian: Das Kamel guckt so arrogant, weil es als einziges Lebewesen den 100. Namen Allahs kennt, die Menschen kennen nur 99 ;)

Sonnenaufgang am Jebel Hafeet

Am nächsten frühen Morgen wollten wir den Sonnenaufgang am Berg Hafeet in Al Ain genießen. Irrtümlich wird behauptet, er sei mit knapp 1200m Höhe der höchste Berg der Vereinigten Arabischen Emirate, aber hoch ist er dennoch.
Bergziegen am Jebel Hafeet
Weiter ging es für uns Richtung Musandam. Da dies eine Exklave des Omans ist, mussten wir insgesamt 3x die Grenze passieren, was uns das ein oder andere Mal den Nerv geraubt hat. Aber wie würde der gemeine Omani sagen: No problem. Also ging es knapp 4h hoch ins Norwegen des mittleren Ostens. Wir haben eine Nacht in einem Camp am Strand gebucht mit anschließendem Dau-Tagestrip durch die Fjorde.

Dau in Musandam
Mein persönliches Highlight waren Delphine, welche uns teilweise auf dem Weg durch die Fjorde begleitet haben. 

Die Fjorde waren grundsätzlich von riesigen, nackten Bergen geprägt, welche teilweise hunderte Meter hoch aus dem Wasser ragen. Angeblich gibt es hier auch einen Berg, der 2000m hoch senkrecht in die Höhe schießt, aber den haben wir leider nicht gesehen. Aber trotzdem ein Foto von einem etwas kleinerem Exemplar:


Nach knapp 5h auf dem Wasser inklusive Schnorcheln ging es wieder zurück aufs Festland. Da in der Exklave der Sultan das erste Mal seit 25 Jahren mit seiner Mega-Jacht wieder vor Ort war, haben sich sehr viele Omanis am Hafen von Khasab getroffen, um gemeinsam den Sultan für seine Verdienste der vergangenen Jahrzehnte zu danken und zu hoffen, diesen endlich zu Gesicht zu bekommen. Man muss an dieser Stelle mal erwähnen, dass vor 1970 der Oman im Mittelalter war, bevor der Sultan an die Macht gelang. Seitdem hat das Land eine unglaubliche Entwicklung zu einem modernen Land mit guter Infrastruktur hingelegt, weil der Sultan bewusst Geld in diese und auch in Bildung investiert hat. Dies war für uns jedoch die Gelegenheit, typische Omanische Tänze und Bräuche live mitzuerleben. Eine davon ist der "Stocktanz", bei dem die Omanis rythmisch ihren Stock (ich weiß leider nicht den genauen Namen) hin und herschwingen. Auf der anderen Seite bestreiten jüngere Omanis mit einer Art Schwert einen gespielten Zweikampf, bei dem ein älterer Omani den Sieger bestimmt und sich die "Streithähne" wieder trennen. Das ganze sieht dann ungefähr so aus: 

Weiter ging es für uns Richtung Dubai. Zu Dubai gibt es eigentlich nicht viel zu erzählen. Nur das alles viel turbulenter, westlicher und bunter ist als in Muscat oder sonstwo im Oman. Was mich persönlich krass gewundert hat ist, wie groß diese Stadt ist. Wir sind mit der modernen Ubahn (welche führerlos fährt) über eine halbe Stunde vom Hotel (im Zentrum !) zum Burj Kalifa gefahren. Und überall stehen natürlich Wolkenkratzer. Fotos sagen denke ich mal genug:

Burj Kalifa
Dubai bei Nacht vom Burj Kalifa
Natürlich durfte ein Foto mit dem berühmten Burj Al Arab auch nicht fehlen, auch wenn es hier um einiges schwieriger ist hinzukommen, da es ein privates Hotel ist. Reingekommen sind wir leider nicht...

Burj Al Arab

Ansonsten muss man sagen, dass sich Dubai vorallem für einen Strand- und Shoppingurlaub lohnt. Die Strände sind superbreit und fein, und die Malls sind größer als alle anderen, die ich jemals gesehen habe (ich sage nur Skihalle in einer Mall...). 

Als letzte Station wollten wir ursprünglich die "Hatta Pools" besuchen, welche sich im Hattagebirge nach mehreren Wadi-Bächen bilden. Leider ging gerade als wir da waren ein Unwetter los, weshalb wir diesen Trip leider beenden mussten. War auch besser so, weil wir nach der Grenze in das schlimmste Unwetter geraten sind, in dem ich jemals war. Also wenn es hier mal regnet, dann aber richtig.


Christian, Cathrine, Norman und Ich

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