Mittwoch, 31. Oktober 2012

Roadtrip!

Eid-Ferien, 6 Tage frei... das hieß für uns: Sachen packen, Auto volltanken und 1500km durch den Oman und die Vereinigten Arabischen Emirate fahren und alles mitnehmen was geht. Wir waren diesesmal zu viert, weil Cathrine und Norman Mitte Oktober auch als Praktikanten/Trainees hier angekommen sind und ebenfalls motiviert waren, das Land zu bereisen. Unsere Tour sah ungefähr so aus: Von Muscat (F) zur Grenzstadt-Oase Al Ain (B) , von dort über Dubai (D) hoch nach Musandam in die Hafenstadt Khasab (C), wieder runter nach Dubai und von dort über die andere Grenzstadt Hatta (E) wieder zurück nach Muscat in 5 Tagen. Damit man sich ein besseres Bild machen kann eine Karte:


Klingt aufwendig, war es auch. Aber es hat sich gelohnt. Ein Highlight kann ich eigentlich garnicht nennen, weil an sich jeder Stop was für sich hatte. In Al Ain gab es den größten Kamelmarkt Arabiens, Munsandam ist das "Norwegen des mittleren Ostens", Dubai ist halt Dubai und Hatta... ist klein.

Auf dem Weg nach Al Ain begegnete mir dann erstmal das erste (!) Kamel, was ich bis dato gesehen habe:


Dabei verwundert es eigentlich nicht, dass ich das erste Kamel in einem Auto sehe. Wilde Kamele gibt es im Oman so gut wie keine mehr, und wenn doch, dann landet dieses früher oder später im Kamelmarkt von Al Ain. Da, wie gesagt, Eidferien waren, fand an dem Tag dort auch leider kein Handel statt. Aber Kamele gab es trotzdem jede Menge.

Kamel im Kamelmarkt
Kamele sind hier im arabischen Raum die Nutztiere überhaupt: Ob für Lasten, für Rennen, für Fleisch, für die Wüste... so ein gutes Kamel kostet dann ungefähr 8000€, je nach Nutzung. Kleine Anekdote aus dem Reiseführer von Christian: Das Kamel guckt so arrogant, weil es als einziges Lebewesen den 100. Namen Allahs kennt, die Menschen kennen nur 99 ;)

Sonnenaufgang am Jebel Hafeet

Am nächsten frühen Morgen wollten wir den Sonnenaufgang am Berg Hafeet in Al Ain genießen. Irrtümlich wird behauptet, er sei mit knapp 1200m Höhe der höchste Berg der Vereinigten Arabischen Emirate, aber hoch ist er dennoch.
Bergziegen am Jebel Hafeet
Weiter ging es für uns Richtung Musandam. Da dies eine Exklave des Omans ist, mussten wir insgesamt 3x die Grenze passieren, was uns das ein oder andere Mal den Nerv geraubt hat. Aber wie würde der gemeine Omani sagen: No problem. Also ging es knapp 4h hoch ins Norwegen des mittleren Ostens. Wir haben eine Nacht in einem Camp am Strand gebucht mit anschließendem Dau-Tagestrip durch die Fjorde.

Dau in Musandam
Mein persönliches Highlight waren Delphine, welche uns teilweise auf dem Weg durch die Fjorde begleitet haben. 

Die Fjorde waren grundsätzlich von riesigen, nackten Bergen geprägt, welche teilweise hunderte Meter hoch aus dem Wasser ragen. Angeblich gibt es hier auch einen Berg, der 2000m hoch senkrecht in die Höhe schießt, aber den haben wir leider nicht gesehen. Aber trotzdem ein Foto von einem etwas kleinerem Exemplar:


Nach knapp 5h auf dem Wasser inklusive Schnorcheln ging es wieder zurück aufs Festland. Da in der Exklave der Sultan das erste Mal seit 25 Jahren mit seiner Mega-Jacht wieder vor Ort war, haben sich sehr viele Omanis am Hafen von Khasab getroffen, um gemeinsam den Sultan für seine Verdienste der vergangenen Jahrzehnte zu danken und zu hoffen, diesen endlich zu Gesicht zu bekommen. Man muss an dieser Stelle mal erwähnen, dass vor 1970 der Oman im Mittelalter war, bevor der Sultan an die Macht gelang. Seitdem hat das Land eine unglaubliche Entwicklung zu einem modernen Land mit guter Infrastruktur hingelegt, weil der Sultan bewusst Geld in diese und auch in Bildung investiert hat. Dies war für uns jedoch die Gelegenheit, typische Omanische Tänze und Bräuche live mitzuerleben. Eine davon ist der "Stocktanz", bei dem die Omanis rythmisch ihren Stock (ich weiß leider nicht den genauen Namen) hin und herschwingen. Auf der anderen Seite bestreiten jüngere Omanis mit einer Art Schwert einen gespielten Zweikampf, bei dem ein älterer Omani den Sieger bestimmt und sich die "Streithähne" wieder trennen. Das ganze sieht dann ungefähr so aus: 

Weiter ging es für uns Richtung Dubai. Zu Dubai gibt es eigentlich nicht viel zu erzählen. Nur das alles viel turbulenter, westlicher und bunter ist als in Muscat oder sonstwo im Oman. Was mich persönlich krass gewundert hat ist, wie groß diese Stadt ist. Wir sind mit der modernen Ubahn (welche führerlos fährt) über eine halbe Stunde vom Hotel (im Zentrum !) zum Burj Kalifa gefahren. Und überall stehen natürlich Wolkenkratzer. Fotos sagen denke ich mal genug:

Burj Kalifa
Dubai bei Nacht vom Burj Kalifa
Natürlich durfte ein Foto mit dem berühmten Burj Al Arab auch nicht fehlen, auch wenn es hier um einiges schwieriger ist hinzukommen, da es ein privates Hotel ist. Reingekommen sind wir leider nicht...

Burj Al Arab

Ansonsten muss man sagen, dass sich Dubai vorallem für einen Strand- und Shoppingurlaub lohnt. Die Strände sind superbreit und fein, und die Malls sind größer als alle anderen, die ich jemals gesehen habe (ich sage nur Skihalle in einer Mall...). 

Als letzte Station wollten wir ursprünglich die "Hatta Pools" besuchen, welche sich im Hattagebirge nach mehreren Wadi-Bächen bilden. Leider ging gerade als wir da waren ein Unwetter los, weshalb wir diesen Trip leider beenden mussten. War auch besser so, weil wir nach der Grenze in das schlimmste Unwetter geraten sind, in dem ich jemals war. Also wenn es hier mal regnet, dann aber richtig.


Christian, Cathrine, Norman und Ich

Samstag, 20. Oktober 2012

Fußball, Unwetter, Oktoberfest und jede Menge Seeigel

Wie bereits erwähnt, fand am Mittwoch im Sultan Quaboos Sports Complex das Qualifikationsspiel Oman vs Jordanien statt. Das beste zuerst: 4€ auf fast allen Plätzen! Das eingenommene Geld reicht vermutlich gerade für die Bewässerung des Rasenplatzes. Und noch besser: Freie Platzwahl! Der frühe Vogel fängt den Wurm. Waren erst 5 Minuten nach Anpfiff im Stadion, aber die Plätze warum trotzdem top. 26000 Zuschauer fanden dann auch einen Platz. Aber keine einzige Frau. Zumindest konnten wir keine erkennen... die Stimmung war super: Es wurde gesungen, 2 Tore von Jordanien wurden wegen Abeits nicht gegeben, Oman hat 2:1 gewonnen und ich in einem Fußballspiel noch nie soviele Laola's gesehen. Die Omanis feiern sich halt gerne selber ;) Habe jede Menge Videos gemacht, aber die sind alle zu groß für meinen kleinen Internetstick. Vielleicht schaffe ich es ja zur gegebenen Zeit eins davon hochzuladen.

Sultan Quaboos Sports Complex




Vorgestern war also das lang ersehnte Oktoberfest im Radisson Blu Hotel. Das "Problem" war allerdings, dass das ganze draußen stattfinden sollte. Wie es er Zufall will, zog dann ab dem freien Nachmittag ein krasses Unwetter über Muscat herbei und das Fest drohte ins Wasser zu fallen... glücklicherweise hörte es rechtzeitig noch auf, und mithilfe eines 4Wheelers/SUV konnte man dann auch durch die überschwemmten Straßen fahren, eine Entwässerung mit Kanalisatons oder ähnlichem gibt es hier nämlich nicht. Auf dem Fest gab es alles, was das Festeherz höher schlagen lässt: Spanferkel, Weißwurst, Sauerkraut, Bretzeln, Livemusik und natürlich echtes Oktoberfestbier... im Oman. Wahnsinn! Dabei muss ich natürlich erwähnen, dass es mein erstes Oktoberfest war. Norman, ein anderer Praktikant aus München hat mir allerdings bestätigt, dass sich das Fest schon sehen lassen konnte :)



Für den freien Tag haben wir uns dafür entschieden, was etwas entspannteres zu machen... war ja schließlich tags zuvor das Oktoberfest. Also schnell noch Sonnenschirm und Sonnencreme gekauft und ab gings zu den kleinen Insel bei Al Sawadi, knapp eine Stunde von Muscat. Da das ebenfalls sehr nett zum Schnorcheln sein soll, haben wir (Christian, Norman und ich) uns noch jeweils ein Schnorchelset gekauft. Ein netter Omani hat uns dann auch für jeweils 4€ mit seinem "Boot" auf eine der Inseln gefahren. Jetzt wollte das Schnorchelset natürlich ausprobiert werden. Im Wasser angekommen, direkt die erste Erkenntnis: Überall Seeigel. Keine Ahnung ob das normal war, aber an "stehen" war dort nicht zu denken. Als erprobter Kampfschnorchler hab ich natürlich, keine 5 Minuten im Wasser, direkt mal Wasser durch meinen Schnorchel geschluckt, panisch mit den Füßen gepaddelt und was habe ich mit meinen Fuß getreten? Richtig: Einen Seeigel. Mein Fußrücken war also mit Nadeln gepflastert... hatte es mir erst schmerzhafter vorgestellt, aber das tat erst richtig weh, als mein Fuß leicht angeschwollen ist. Das Problem an der Sache war, dass wir auf einer Miniinsel waren. Und unser Taxi sollte erst in knapp 1 1/2h wiederkommen. Naja, die ersten Nadeln konnte ich noch mit einem Leatherman herausziehen, aber der Rest musste dann halt erst im Krankenhaus dran glauben... hört sich alles schlimmer an als es ist, aber weh tats dann trotzdem. 
Trotz alledem muss ich sagen: Wahnsinnig schön. Korallen, Fischschwärme, bunte Fische, kleine Fische, große Fische... hab ich schon erwähnt, dass wir im November einen Tauchschein machen? 



Zu guter Letzt noch eine kleine Anekdote, an eine der Lieblingsbeschäftigung der Omani, wenn sie frei haben: Mit ihren großen 4Wheeler (Allradantrieb) an den Strand fahren und Gas geben. Da kann man schonmal seinen kleinen Hausaffen mitnehmen und aufs Dach schnallen (kein Witz!). Habe ein Foto gemacht, aber den Kleinen sieht man leider nur ansatzweise (mittleres Auto). 



Montag, 15. Oktober 2012

Arbeitserlaubnis im Oman

Wer bisher geglaubt hat, dass in Deutschland Bürokratie groß geschrieben wird, sollte sich einmal im Leben versuchen eine Labour-Card im Oman zu besorgen.
Das ganze geht damit los, dann man ein Visum braucht (logisch). Das Visum hat mir glücklicherweise schon die Firma vor der Ankunft organisiert, weshalb ich dieses nurnoch am Flughafen abholen musste. Dort angekommen, wurde das vorläufige Visum auch brav in den Pass eingestempelt. Bevor man allerdings das richtige Visum bekommt, muss man nochmal eine ärztliche Komplettuntersuchung (ich hatte bereits eine in Deutschland) über sich ergehen lassen, denn die wollen hier ja auch wissen ob man auch gesund ist...
Dann geht's weiter mit dem Antrag der Labour-Card. Die kann man nämlich ohne vorige Untersuchung garnicht beantragen... weil die dafür deinen Reisepass brauchen, bekommt man für die nächsten 2 Wochen also nur eine Kopie seines Reisepasses, welche man beispielsweise für Simkarten etc. benötigt.
Nachdem die 2 Wochen um waren, und ich dachte das ich endlich meine lang erhoffte Labour-Card (und damit meine offizielle Arbeitserlaubnis) entgegennehmen kann, bin ich heute also guten Mutes ins Büro gegangen bis es hieß: "You drive with him". Ok. Schnell Chef bescheid gesagt, dass ich in 1h wieder zurück bin, ich bin mal eben meine Labour-Card abholen. Hab ich gedacht.
Also ging es Richtung zuständigem Amt... dort angekommen wurde ich erstmal von einer unglaublich organisierten Arbeitserlaubniserteilungsmaschinerie erschlagen. Da kommt man also als Westeuropäer in das Amt in dem ca. 10 Omanis mit knapp jeweils 50 Indern im Schlepptau sich eine Nummer nach der anderen ziehen und auf den Fingerprint warten. Den hatte ich übrigens schon bei der medizinischen Untersuchung, aber doppelt hält ja bekanntlich besser. Naja gut, Nummer 384 gezogen und auf der Tafel steht 160. Kann ja nicht solange dauern... gibt ja immerhin 8 Schalter. Mit einer gefühlten -5 °C kalten Klimaanlage im Nacken habe ich also zwischen lauter Indern auf meine Nummer gewartet, damit ich endlich nochmal meine Finger scannen lassen kann. Das ist dann auch nach 2h irgendwann geschehen, wonach ich erleichtert hoffte nun endlich meine Arbeitskarte zu bekommen. Denkste.
Nächstes Gebäude, selbes Spiel. Karte ziehen, Nummer 844 und auf der Tafel steht 600. Nur kein einziger Platz frei. Das Problem war jetzt nur, dass eine Stunde später immernoch Nummer 620 auf der Tafel stand. Um mich herum nur indisch und ab und zu omanisch und sonst kein weiterer Europäer weit und breit. Ich bin ein Alien im Oman. Inzwischen kamen auch weitere Omanis mit weiteren jeweils 50 Indern in den Raum ohne Klimaanlage und warteten darauf, endlich nochmal fotografiert zu werden. Nachdem das dann auch endlich irgendwann erledigt war gings in die nächste Halle, wo ein Polizist dann lauthals jeden Namen aufgerufen hat, der sich nochmal anstellen kann (mittlerweile haben die Nummern also schon Namen bekommen) um dann endlich seine Karte abzuholen.
Gegen halb 2 Mittags habe ich sie dann auch endlich bekommen und konnte wieder zu meinem Arbeitsplatz zurückkehren.
Ich weiß nicht ob man sich das anhand meiner Beschreibung jetzt so vorstellen kann wie das ist unter mehreren hundert arbeitswilligen Indern zu stehen und nicht zu wissen wo man eigentlich hinsoll und was die mit einem vorhaben. Zum Glück hatte ich ja einen Omani von der Firma dabei, der mir ab und zu geholfen hat. Aber das war schon echt krass. Und das läuft da wohl jeden Tag so ab.
Soviel von mir erstmal. Morgen gehts hoffentlich ins Stadion Oman - Jordanien WM-Quali gucken und am Donnerstag aufs (von der Firma organisierten) Oktoberfest. Denke da werde ich wohl auch ein paar nette Anekdoten erzählen können. Bis dahin!

Donnerstag, 11. Oktober 2012

2. Woche um

Wochenende! Zeit für mich, euch endlich wieder neue Fotos zeigen zu können und zu erzählen, was ich diese Woche so "erlebt" habe...

Das fachlich beste diese Woche war eigentlich (leider) nur ein Tendering-Visit ("Baustellen"besichtigung zur Angebotsabgabe) ca. 200km von unserem Office entfernt, nah den omanischen Sanddünen. Das ganze ist eigentlich nur pro-forma, sodass die meisten Unternehmen da eigentlich nur sind um Fotos zu machen und das ein oder andere noch zu klären. Da der Auftrag einen Wert von rund 100Mio Omanische Rial (also 200 Mio €) hat und jeder glaubt eine Straße bauen zu können, sind da nicht 5, sondern knapp 20 Unternehmen vertreten.  Das ganze sieht dann ungefähr so aus:


Da fahren also ca. 25 große, meist weiße Autos durch  die Wüste (also die insgesamt 130km), halten hier und da mal an, schauen sich die Pläne an und fahren wieder weiter. Da der meiste Teil eh nur plane (Stein-)Wüste ist, gibts da eigentlich auch nicht soviel zu klären. Allerdings sind wir durch einen interessanten Teil gefahren, wo die Straße genau zwischen Wadi und Wüste gefahren ist. Leider habe ich kein wirklich gutes Foto schießen können, aber hier mal zum Geschmack:

Links Wadi, rechts Wüste
Wir planen aber eh irgendwann mal einen Trip durch die Wüste zu machen und kommen dann wahrscheinlich wieder genau an diesem Teil vorbei... dann gibts ein besseres Foto (hoffentlich). 
Und weil der Oman ja bekanntlich jetzt abkühlt, habe ich noch ein schönes Foto für euch Zuhause:

Kein Kommentar
Das krasse hier ist, das Muscat eigentlich komplett von kleineren Gebirgsketten umgeben ist und die Omanis keinen Tunnel bauen, weil man ja dann durch die Hölle fährt... also fahren sie nicht drüber und nicht drunter, sondern sprengen einfach den halben Berg weg. Damit da keine Steine runterkommen, bauen die die Hänge etwas treppenförmig aus:

Berghang neben der Autobahn
Das war fachlich wiegesagt diese Woche der interessanteste Teil; ansonsten sitze ich die meiste Zeit im Büro und lerne wie man hier Straßen baut, Aufträge vergibt und sich Kostenvoranschläge für ein Hafenprojekt hereinholt.

Da wir das Auto diese Woche einen Tag früher bekommen haben, ging es gestern Abend das erste Mal an den Strand, weil "The Fray" am Intercontinental Hotel aufgetreten ist und wir uns das mal ansehen wollten. Allerdings waren 40€ ein bisschen happig... also sind wir einfach am Strand entlanggegangen und haben es uns an einer Shishabar direkt am Strand gemütlich gemacht. 



Heute Nachmittag wollten wir uns einmal die "Altstadt" von Muscat anschauen. Man muss dazu sagen, dass das dann mal eben 30km von unserem Camp entfernt liegt. Die Stadt ist quasi am Meer entlang verteilt und wir wohnen auf der gegenüberliegenden Seite. In der Altstadt sind alle möglichen Ministerien aufgehoben und da die Omanis dort schon Mittwoch Nachmittag bis Samstag frei haben, war da mal wirklich nichts los. Leider gibts dazu auch nicht viel mehr zu erzählen, außer das die Omanis halt nicht viel arbeiten. Deswegen hier ein paar Fotos:



Sultanpalast - sein "Arbeitsplatz"

Bevor es zum Fußball mit ein paar Kollegen ging (die Strabag hat hier jede Woche Donnerstags für uns 1h einen Kunstrasenplatz gemietet), haben wir uns noch kurzerhand am Strand in der Nähe unseres Camps ausgeruht und die letzten Sonnenstrahlen genossen.

Palme mit Jeep











Sonntag, 7. Oktober 2012

Erster Ausflug!

Nachdem wir endlich den ganzen Kram mit Handykarte, Internetstick etc. am Donnerstag erledigt haben, konnten wir an unserem ersten freien Tag Freitags (ist hier quasi der Sonntag, an dem alle frei haben) unseren ersten Ausflug machen. Zum Glück stellt uns die Firma einen Wagen zur Verfügung, wenn wir nett fragen. Da jeder Bäcker mal mit kleinen Brötchen angefangen hat, haben wir auch erstmal "nur" einen Toyota Yaris mit knapp über 200.000km auf dem Buckel bekommen.. besser als kein Auto :) Es ging morgens sehr früh um 7 Uhr los (da hier es hier um 6 Uhr Abends schon dunkel ist, wollten wir genug vom Tag haben) Richtung Tiwi ins Wadi Shams.

Kurzer Exkurs bezüglich Wadis:

"Das Wadi (arabisch ‏الوادي‎, DMG al-wādī, indeterminiert ‏واد‎ / wādinfranzösisch Ouedspanisch Barranco) bezeichnet einen zeitweilig austrocknenden Flusslauf in einem Trockentalin den Wüstengebieten NordafrikasVorderasiens und teilweise Spaniens. Wadis führen nur nach starken Regenfällen vorübergehend Wasser. Wegen des meist schlagartigen Wasseranstiegs kann es lebensgefährlich sein, sich dort aufzuhalten."

Der Oman ist quasi voll davon. Das verrückte an den Wadis ist, dass es am Ort der Sturzflut meistens garnicht regnet und in nullkommanix das Wadi ein reißender, dreckiger Fluss werden kann, der auch LKW's wegschwemmt, weil es in den Bergen geregnet hat. Wir wurden jetzt schon mehrfach davor gewarnt, da während einer Flut durchzufahren oder sonst irgendwelche Kunststücke zu versuchen... schade. ;) Nunja, aufjedenfall ist das Wadi Shams hier in der Region eine Art Touristenattraktion. Wadis sind, im Gegensatz zum Rest des Landes, ziemlich grün, und im Wadi Shams selbst ist auch außerhalb von Regen ständig Wasser, weshalb das auch ein beliebter Badeort für die Einheimischen ist.
Auf dem Weg dahin ging es erstmal über den Berg Amirat (der direkt hinter Muscat liegt) und danach durch eine Mondlandschaft. Kurzer Einblick:

Der Mond ist tot
Und so sieht das ungefähr die halbe Autofahrt (ca. 200km) aus. Besonders viel wächst hier außerhalb der Wadis also nicht. Aber bei den Temperaturen wundert das auch eigentlich keinen mehr. Zwischendurch wird für die Touristen dann ordentlich am Straßenrand gepflanzt und künstlich bewässert... was die für einen Aufwand dafür betreiben, zeigt folgendes Bild eigentlich ganz gut:


Weiter gings durch ein kleines Dorf, kurz vor dem Wadi, wo wir gerade ein paar Dorfziegen beim Essen gestört haben:


Die rennen hier tatsächlich alle in den kleinen Dörfern rum, nur in Muscat selber hab ich die noch nicht gesehen. Außer eine in unserem Camp... aber scheint hier auch keinen zu kümmern. Endlich am Wadi angekommen, gings zu Fuß weiter. Da das Wasser zu tief fürs Boot war, mussten wir selber durchs Wasser waten um ins Wadi zu kommen:


Krass an dem Wadi ist (ich weiß noch nicht wie die anderen aussehen), dass es zwischen riesen, nackten Klippen liegt. Eine Woche bevor wir da waren, war hier auch das Redbull Klippenspringen... habe jetzt keinen Youtube link parat, aber da wird man demnächst wohl was finden können. Ziel der ca. 45min Wanderung vorbei an steilen Klippen und künstlich angelegten Wasserrinnen ist irgendwann eine Grotte, die man nur durch einen kurzen Tauchgang erreicht. Wirklich der Wahnsinn. Wegen dem Tauchgang konnte ich davon leider kein Foto machen, aber stellt euch einfach eine Grotte mit kristallklarem, badewannenwasserwarmen ( :D ) Wasser vor, in dem ein kleiner Wasserfall endet vor... wir hatten uns Tags zuvor noch eine Ananas gekauft, die wir dann am Wadi verputzt haben. 






Nachdem wir dann auch ein paar mal in einen der Pools von der "Klippe" gesprungen sind, gings weiter Richtung Strand bei Tins. Fernab des Dorfes sollte nach Beschreibung eines anderen Trainees ca. 2km ab dem Schotterweg ein natürlicher, weißer Sandstrand sein. Hat ein wenig gedauert, aber wir haben ihn zwischen den vielen Felsküsten noch tatsächlich gefunden (die Mülltonne hat ihn verraten ;) ).
Das solls dann auch erstmal aus dem schönen Oman gewesen sein. Werde die Tage hier entweder weiteres aus dem arabischen Leben oder von unserem nächsten Trip am "Wochenende" (Donnerstag Nachmittag bis Freitag) erzählen.


Freitag, 5. Oktober 2012

ONLINE!

Jawohl liebe Leute... es ist tatsächlich vollbracht. Mein lang versprochener Blog geht nach einer halben Woche hier im Oman endlich online!

Was es hier alles zu berichten gibt, poste ich jetzt immer scheibchenweise, weil das sonst alles zuviel auf einmal wäre... 


Meine ersten Eindrücke vom Oman:
  • Es ist sehr warm. Allerdings wurde uns (also Christian und mir) mehrmals bereits gesagt, dass wir mit unserem Zeitraum hier (also Oktober bis März (Christian) bzw April (ich)) hier das ganz große Los gezogen haben. Im "Winter" werden es hier maximal (!) 13°C in der Nacht. Das wird wohl irgendwann im Januar soweit sein ;) Ansonsten kann es hier im Juni/Juli Mittags auch mal gut und gerne auch 50°C heiß werden. Da ist es mit den momentanen 32°C Tags- als auch Nachtsüber doch sehr human. Obwohl man sich auch erstmal daran gewöhnen muss. Aber mit Klimaanlage im Büro, Klimaanlage im Auto, Klimaanlage im Appartement und Klimaanlage im Kaufhaus geht das alles ganz gut. Habe ich schon erwähnt, dass hier tags-ein und aus die Klimaanlage läuft? Genau. Ohne die geht hier nämlich garnichts... soviel kann ich schonmal sagen. Wenn die nicht erfunden wäre, dann gäbe es vermutlich weder den Oman wie man ihn heute sieht, als auch die anderen Wüstenstaaten. Am Tag hängen nämlich nur die Leute draußen rum, die es wirklich müssen. Ansonsten ist hier jeder gerne lieber im klimatisiertem Raum/Auto oder was auch immer. 

  • Meine Versorgung ist erste Sahne. Ich habe mir ja vieles ausgemalt, wie ich hier so die nächsten Monate leben werde, bezüglich Zimmer/Verpflegung etc. Aber was uns hier vor die Nase gestellt wird ist schon der Hammer. Zuerst einmal ein paar Bilder meiner Bude: 




















Desweiteren wird hier für uns 3x am Tag gekocht, die Bude aufgeräumt und was weiß ich nicht alles... eigentlich darf ich das hier garnicht erzählen. Aber ich tus trotzdem. Die Frau vom ehemaligen Chef hier hat damals einen Koch hier deutsch angelernt und wenn sich das mal nicht gelohnt hat... Das Essen hier ist der Hammer. Also was das drumherum angeht kann ich mich nicht beschweren. Leben lässt es sich hier also ganz gut ;)

  • Autofahren ist gefährlich: Erstmal muss man sagen, dass im Oman ohne das Auto garnix geht. (Jaja ich weiß, dass hab ich bei der Klimaanlage auch gesagt, aber es ist so). Wirkliche Busse gibt es hier nicht, Züge schonmal garnicht und dann gibt es noch Taxis. Aber das sind ja quasi auch Autos. Ehrlich: hier gibt es glaube ich mehr Parkplätze als Einwohner in Maskat. Die Straßen sind auch für nichts anderes ausgelegt... also Fußgänger sieht man hier wenn höchstens Abends mal (die dann über die Straßen sprinten müssen, weil es keine richtigen Fußgängerübergänge gibt) und Fahrräder gibts auch so gut wie keine. Habe bisher jedenfalls nur eins gesehen. Und da die Omanis nach 2 Monaten Führerschein schon Fahrlehrer werden können, gibt es für Omanis auch keine Blinker. Das kann auf einem 3 spurigen Free-/Highway, wo rechts überholt wird, dann schonmal gefährlich werden. Also wenn man hier Auto fährt, und das muss man zwangsläufig, dann muss man aufpassen :D Zum Glück stellt uns die Firma am Wochenende (Donnerstag Nachmittag bis Freitag) ein Auto zur Verfügung. Apropos Sprit: Einmal volltanken kostet hier ca. 10€. Also spätestens jetzt sollte es keinen wundern, warum die hier alle Auto fahren. 
Mehr folgt dann wiegesagt so scheibchenweise, wenn ich mal Zeit habe :)