Das Problem ist hier einfach die Trockenheit des Bodens und der Berge allgemein. Wenn es regnet kann das Wasser hier so gut wie garnicht versickern und sammelt sich dann letztlich in den Wadis und dann im Meer. Das wäre alles garkein Problem, wenn die Omanis ihre Städte nicht teilweise direkt an Wadis gebaut hätten. Haben sie aber, und deshalb braucht der Oman, so komisch es auch klingen mag, Hochwasserschutzdämme.
Im Sommer 2007 traf ein Zyklon auf die omanische Ostküste, der das Bewusstsein der Omanis grundsätzlich veränderte: Gonu. Der Sturm war so heftig, dass die Hauptstadt, aber auch andere große und kleine Städte entlang der omanischen Ostküste regelrecht weggespült worden sind. Die Hauptstadt hier lag beispielsweise mehrere Meter unter Wasser, weil sich krass viel Wasser in den Wadis gesammelt hat und dann stromabwärts geflossen ist. Seitdem ist der Staat bemüht, diese Naturgewalt besser in den Griff zu bekommen; zumal im Sommer 2010 der nächste Jahrhundertsturm auf das Land getroffen ist. Eine dieser Maßnahmen war beispielsweise der "Al Amerat" Damm, den die Strabag hier dieses Jahr fertig gestellt hat.
Al Amerat Hochwasserschutz-Damm |
Damm in der Wüste |
Dieser schützt das Dorf Amerat und den Ortsteil Qurum von Muscat vor Hochwasser und ist knapp 6km (!) lang und ca. 20m hoch.
Einen anderen Damm haben wir die Tage besichtigt, welcher im Januar nächsten Jahres von uns restauriert werden soll: Staudamm in Wadi Dayqah zur Trinkwasserspeicherung. Eine kleine, aber sehr schöne Baustelle...
Ansonsten war ich die meiste Zeit damit beschäftigt, bei der Angebotserstellung für einen anderen, ca. 60m hohen Betondamm inkl. Erddamm (zusammen knapp 1,5km lang) bei dem Dorf Al Khawd mitzuwirken. Dieser liegt ebenfalls in einem meist trockenem Wadibett und soll einmal dem Hochwasserschutz dienen.
Ich hoffe ich konnte euch nun einen kleinen Einblick in mein Arbeitsfeld geben und erklären, warum hier Hochwasserschutzdämme in der Wüste gebaut werden.
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